Sehr schöne Abendandacht des Jubikreises

Abendandacht war erfolgreich, Wiederholung gewünscht

 

Überraschend viel Anklang fand die erste Abendandacht am 15.07.2020 bei den 3 Holzkreuzen, zu der überkonfessionell eingeladen wurde, gestaltet und organisiert vom Jubikreis der Evangelischen Kirchengemeinde.

Nach einem naturerfrischenden Regenguß am Vormittag fanden sich gegen 19.00 Uhr erfreulich viele Interessenten ein, um gemeinsam der Andacht vom Apfelkern, vorgetragen von Beate Zimmermann, zu lauschen.

Besonderen Anreiz boten die Lieder, die im Freien und von Bläserklängen begleitet mitgesungen werden durften. Hierzu musste ein Abstand von 2 Metern eingehalten werden, worauf man mit Schildern, einer Meßlatte und einer Bitte bei der Begrüßung hinwies.

Besonders freute man sich über die Anwesenheit von Pfarrerin Eva Leonhardt, die mit einem Segen den offiziellen Teil schloss und zum Mitsingen des „Der Mond ist aufgegangen“ einlud.

Aufgrund der Begeisterung und des großes Anklanges, wird man, die Abendandacht in zwei Wochen,

am 29.7. um 19.00 Uhr wiederholen und hofft auch hier wieder auf ein regenfreies Zeitfenster.

Dazu herzliche Einladung.

 

Vielen Dank für die Spenden!

Superzwei Gottesdienst, Die erlaubte Sucht -Sehnsucht!

Einen „besonderen Gottesdienst“ konnten die Besucher der evangelischen Kirche in Reilingen am Sonntagvormittag erleben. Nach einer kurzen Begrüßung durfte sich Pfarrerin Eva Leonhardt zurücklehnen, denn die Gestaltung des Gottesdienstes lag dieses Mal in den Händen des Comedy-Duos „Die Superzwei“.

Dieses bestand aus Volker Schmidt-Bäumler und Jakob Friedrichs aus dem benachbarten Bundesland Hessen. Schon bei den ersten Sicherheitshinweisen, die die „Superzwei“ in ihren schwarzen Roben gaben, hörte man die Besucher Lachen, die sich hörbar auf die eineinhalb stündige Reise mit den Künstlern freuten. Diese war die Mischung aus Moderne, Tradition, Gebet, Witz und Ernst und einer Verbindung zu Gott, der unser verlässlichster Leiter und Begleiter durchs Leben ist. Dies spiegelte sich auch in den Liedern wieder, die Volker Schmidt-Bäumler und Jakob Friedrichs sangen und auf ihren Gitarren begleiteten und die die Gemeinde gerne und kräftig mitsang. Auch das allbekannte Kirchenlied „Lobet den Herrn“ fehlte nicht und bekam durch die „Superzwei“ eine tolle moderne Fassung.

Als Thema für den „Besonderen Gottesdienst“ stellten die Künstler „Die erlaubte Sucht – Sehnsucht“ vor. Um den Einstieg dazu zu erleichtern, zeigten sie ein Video der Gruppe „Die Toten Hosen“, die in ihrem Song „Ich bin die Sehnsucht in dir“ viele Informationen und Gefühle zur Sehnsucht gepackt haben. Und diese Sehnsucht, die hierin beschrieben wurde, zog sich wie ein roter Faden durch den Vormittag.

Vom Spüren und Fühlen

Jakob Friedrichs ist davon überzeugt, dass Sehnsucht ein Anklopfen von Gott an unsere Seele ist, um uns zu zeigen, wofür es sich zu leben lohnt. „Spüren sie ihrem Leben nach. Wenn sie das tun und spüren, wissen sie wohin sie ihr Leben steuern will“, sagte er mit glänzenden Augen. Viele suchen nach dem Sinn im Leben und stellen sich dabei oft Großes vor. Aber muss dieser „Sinn“ wirklich immer groß sein? „Die Superzwei“ hatten dazu eine amüsante Einlage mitgebracht. Volker Schmidt-Bäumler schlüpfte in einen grauen Mantel und die dazu passende Perücke und besuchte die Akademie der Sinn- und Lebensfragen, um zu testen, welchen Sinn sein Leben hat. Auch wenn die Zuschauer ihren Spaß an seiner Euphorie und den wohlüberlegten Antworten hatten, war er schließlich mit minus 155 Punkten durchgefallen.

Schnell kam das witzige Duo wieder zur Sehnsucht zurück und diese war dann auch der Mittelpunkt der Predigt, die bei einem Gottesdienst natürlich auf keinen Fall fehlen darf. Jakob Friedrichs erzählte dabei von einem Bekannten, der in seiner Studentenzeit so mutig war, um einfach mal für ein halbes Jahr aus dem Alltag auszubrechen. Dabei verstanden die Besucher, was Friedrichs mit seiner Aussage: „Sehnsucht ist eine Sucht nach Dingen, die man nicht anfassen kann“ meinte.

Wer zuvor bei den witzigen Einlagen und Neckereien des Duos herzhaft lachte, folgte nun aufmerksam den Worten über die Sehnsucht und alle schienen wie gefangen von den kraftvollen Worten. „Sehnsucht bringt uns in Kontakt mit uns selbst, sie ist kein Kompass, aber sie zeigt uns, wofür es sich zu leben lohnt“, ermunterte Jakob Friedrichs.

Meditation mit Ruhe

Nach der Predigt waren die Besucher dazu aufgerufen, Fragen dazu aufzuschreiben und Jakob Friedrichs beantworte diese gerne, mit Charme, Witz und Ehrlichkeit. Eine der tiefgründigen Fragen war zum Beispiel: „Wie kann ich meiner Sehnsucht im Alltag genug Raum geben?“. Friedrichs erklärte dazu, wie er dies tut. „Ich stehe gerne morgens früher auf und meditiere, wenn es im Haus noch ruhig ist oder bete zwischendurch das Herzensgebet. Sie können aber auch schon mit ein paar Minuten Ruhe am Tag starten.“

Zum Abschluss luden „Die Superzwei“ alle dazu ein, von den Bänken aufzustehen, um gemeinsam das schöne und schwungvolle Lied „Oh happy Day“ zu singen. Das rhythmische Klatschen zu dem Lied ging dann in einen tosenden Applaus über, mit dem sich die Gemeinde für den tollen und besonderen Gottesdienst bedankte.

200 Kerzen erleuchten die Nacht

200 Kerzen erleuchteten am Samstagabend die evangelische Weinbrennerkirche in Reilingen. Anlass dafür, dass die große Anzahl an Kerzen in Form eines großen Kreuzes und zwei Herzen am Altar leuchteten, war, dass die Kirche in diesem Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum feiert. Dazu lud die Kirchengemeinde zu einer Zeitreise ein. Zu Zeiten der Freude, des Leidens und von großer Gemeinschaft und Zusammenhalt. Der Jubelkreis hatte dazu eine Präsentation erstellt, zu der Melanie Wagner, Anke Wahl, Beate Zimmermann und Anna Zimmermann über die Ereignisse berichteten, was zu dieser Zeit in der Kirche und der Kirchengemeinde geschah. Begonnen wurde im Jahr 1818, als man mit dem Neubau der Kirche begonnen hatte, da die alte Kirche einsturzgefährdet war und von der Polizei geschlossen wurde. 1820 durfte dann Pfarrer Georg Philipp Weyher das neue Gotteshaus einweihen, das 1848 eine neue Orgel von der Orgelbauanstalt Glöbinger bekam. Aus Überlieferungen sei bekannt, dass die Gemeindemitglieder damals sagten, dass die alte Orgel, die aus der alten Wendelinuskirche mitgenommen wurde, unzumutbar ist. Sie klinge wie auf der Kirmes.

Weiter wurde an die Gründung des Kirchenchores 1875, die Eröffnung des ersten evangelischen Kindergartens 1885 und die Diakonisse, die 1894 als Krankenschwester nach Reilingen kam, erinnert. Einer der Höhepunkte in den 200 Jahren war wohl auch der Besuch seiner königlichen Hoheit Friedrich l. in einem Reilinger Gottesdienst im Rahmen seines Besuches, des Gaufest der Krieger und Militärvereine. 1898 streikte dann der Kirchendiener, da die viele Arbeit nicht angemessen bezahlt wurde und 1920 wurde das 100-jährige Jubiläum der Kirche gefeiert. Dabei wurden auch die drei neuen Bronzeglocken eingeweiht, da die alten im ersten Weltkrieg eingeschmolzen wurden.

Weitere ereignisreiche Jahre waren 1935, als das Lutherhaus errichtet wurde und 1939, als die erste goldene Konfirmation gefeirt wurde und Pfarrer Braun in den Krieg ziehen musste. Bis zu seiner Rückkehr leitet dann seine Frau Hedwig die Gemeinde. Im Jahr 1950 freute man sich dann über zwei neue Glocken. Die Glockenbotschaft von damals, wurde von Pfarrerin Eva Leonhardt am Samstag nochmals verlesen. Nach einigen Renovierungsjahren kam man langsam wieder in eine Zeit, die noch nicht allzu lange zurückliegt. Die Gründung des CVJM 1985 und ein Jahr später die Gründung des Posaunenchors, der den Samstagabend musikalisch unter der Leitung von Alexander Hartmann mitgestaltete. Eine weitere Gründung erfolgte 2010 mit dem Gospelchor und im Jubiläumsjahr darf man sich nun auf die Einweihung des neuen Lutherhauses freuen.

Die 200 Kerzen waren an diesem Abend nicht nur ein Symbol für das Jubiläum, sondern auch für das Licht Jesu, das den Menschen Verantwortung und einen Auftrag gibt. „Das Licht, das nach außen strahlt, sind wir, wir sind die Kirche und wir sind Licht“, sagte die Pfarrerin, die am Ende allen Mitwirkenden, und ganz besonders dem Jubelkreis, für die Organisation dankte. Der Posaunenchor spielte zum Abschluss das Lied „Lobet den Herrn“ und danach waren alle zu Punsch, Brezeln und einem gemütlichen Austausch eingeladen.

Viele Menschen stimmten sich bereits schon vor der Feierlichkeit auf die 200-jährige Reise bei der Taizé-Andacht ein. Das Singen der Lieder, bei denen die Strophen mehrfach wiederholt werden, wirkt meditativ und kann zu einer ganz besonderen Nähe zu sich selbst und zu Gott führen. Mit „Laudate omnes gentes“ (Lobsingt, ihr Völker alle) begann und endete die stimmungsvolle Andacht.

Pfarrer und Pfarrerinnen seit Erbauung der Weinbrennerkirche

  • 1815-1820 Georg Philipp Weyher
  • 1821-1829 Georg Adorf Silber
  • 1830-1834 Georg Friedrich Kochenburger
  • 1834-1872 Daniel Waag
  • 1872-1881 Johann Georg Ritzhaupt
  • 1882-1991 Karl Wilhelm Henning
  • 1919-1936 Dr. Philipp August Erkenbrecht
  • 1936-1950 Otto Friedrich Braun
  • 1950-1964 Reinhold Herbert Eugen Rieger
  • 1964-1973 Herman Andreas Jakob Koch
  • 1973-1976 Rolf Welker
  • 1984-1994 Hans-Dieter Pöbel
  • 1994-2008 Wilhelm Nauber
  • 2009-2015 Stefanie Nuss
  • 2019-2017 Vakanz Pfarrer Jörg Hirsch
  • Seit 2017 Eva Leonhardt

Der Jubi-Kreis lädt ein: “200 Jahre—200 Kerzen”

Mit Beginn des neuen Jahres geht es auch schon weiter im Jubiläums Jahr. Der erste Termin ist am 11. Januar. Nach der Taizé-Andacht, die um 18.10 Uhr beginnt, starten wir gegen 19.00 Uhr. Dann wird der Kirchenvorplatz mit 200 Kerzen beleuchtet werden. Für jedes Jahr symbolisch eine Kerze. Dabei darf man sich nicht nur über den Anblick der 200 Kerzen vor und um die Kirche erfreuen, sondern es gibt auch Interessantes über unsere Kirche zu erfahren. Wer wusste zum Beispiel, dass 1895 seine königliche Hoheit, Friedrich der I., einen Gottesdienst in unserer Kirche besuchte. Und es gibt noch einiges zu berichten, was unsere Kirche in den 200 Jahren ihres Bestehens schon alles erlebt und mitgemacht hat. Seien sie gespannt, was sie alles Neues über das kirchliche Leben in Reilingen erfahren. Auch an die Pfarrer und Pfarrerinnen, die in den letzten 200 Jahren in unserer evangelischen Kirche ihren Dienst taten, soll erinnert werden.

Die Veranstaltung wird durch Bläserklänge musikalisch begleitet.

Natürlich ist auch während der Veranstaltung für das leibliche Wohl mit Glühwein, Punsch und Brezeln für die Hungrigen gesorgt. Wer möchte darf sich danach eine der 200 Kerzen als Erinnerung für zu Hause mitnehmen, inklusive einem Infoblatt über das Gesagte.